Bandoneon AA

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Ippenstein
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Bandoneon AA

Beitrag von Ippenstein »

Momentan bin ich im Aufbau meines Bandoneons und jetzt gibt es mal keine Wertanfragen oder Fragen nach Informationen, sondern eher mal ein bißchen was erzählt und was fürs Auge.
Auf meinem Ordner kommen immer neue Bilder hinzu, wenn etwas gemacht wurde: http://yfrog.com/f/4jdsc02334customj/

Es kommen ja immer wieder Wertanfragen, was ein Bandoneon denn wert sei. Zuerst sei gesagt, daß Bandoneon ist nur so viel wert, wie einer zu zahlen bereit ist.
Sind es schon zwei, die genau das haben wollen, steigt der Wert sprunghaft.
Momentan am begehrtesten sind die Bandoneons von Alfred Arnold, dann die von Ernst Louis Arnold, dann alle anderen. Und trotzdem sollte man das nicht pauschalisieren.
Es kommt ja auch immer auf das Einzelstück an, das gut oder schlecht sein kann.
Desweiteren sind 2-2 chörige Instrumente (Diskant-Baß) am gefragtesten, und davon auch nur die, die Oktavstimmung haben. Es gibt auch welche mit Schwebetonstimmung.
Diese klingen dann den Akkordeons ähnlich und sind weniger gefragt. Es gibt auch 1-1-chörige, 3-2, 3-3, 4-3 chörige. Im Baß haben wir dann 3 Oktaven, im Diskant entweder 2 x Grundreihe, 1 x Piccolo oder Grundreihe, tiefe Oktave, Piccolo. Bei den vierchörigen ist es Grundreihe, Grundreihe, tiefe Oktave, Piccolo. Die tiefe Oktave läßt sich bei AA-Bandoneons wegschalten. Meinl & Herold Bandoneons haben mitunter auch bei weniger Chören für beide Seiten (!) Registerschaltungen. Die Bandoneons von Arno Arnold haben nach dem Kriege mehrere Registriermöglichkeiten, zeichnen sich aber auch dadurch aus, daß sie keine durchgehenden Platten mehr haben und der Klang ein ganzes Stück anders ist.
Als nächstes kommt die Frage nach den Tönen und welches System es hat. Am gesuchtesten sind die Bandoneons in "rheinischer Lage", da diese von den Spielern in Argentinien
genutzt worden waren. Hier etablierte sich die Größe von 142 Tönen, 38 Tasten im Diskant, 33 im Baß. Die Preise für solche Bandoneons sind meist horrent, wenngleich diese selbst oft in einem erbärmlichen und ausgespielten Zustand sind. Eine Wiederaufarbeitung kostet ein Vermögen.
Desweiteren sind die deutschen Einheitsbandoneons (144 Töne, 37 Tasten im Diskant, 35 im Baß) ebenfalls gefragt, kosten aber nur ein Bruchteil der "rheinischen", da sie vor allem in Deutschland Verbreitung fanden. Man kann mit ihnen übrigens auch fast alles spielen, was man mit den rheinischen spielen kann. Der Unterschied ist sehr gering.
Alle Bandoneons, die weniger Töne haben (128, 112... usw.) sind auch weniger begehrt.
Diese genannten Typen sind wechseltönig, d.h. auf Zug und Druck hat man unterschiedliche Töne.
Es gibt dann noch die gleichtönigen Systeme, auf die ich jetzt nicht näher eingehe, da ich mich mit ihnen nicht so beschäftigt habe.

Ich hoffe, mit dieser Kurzanleitung den Bandoneonanfragen ein bißchen geholfen zu haben. Bezüglich der Wertanfragen ist Ebay der beste Indikator, da man da vergleichen kann, was die Leute nun zu bezahlen bereit sind.

Grüße und schöne Weihnachten

Ippenstein

intune
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Re: Bandoneon AA

Beitrag von intune »

da sag ich doch glatt mal ein schnelles dankeschön für diese informationen. - hilft mir.

eine frohes unbeschwertes weihnachten und einen guten rutsch wünscht

intune


( direkt rein in die bastelbude über die feiertage - grins)

Ippenstein
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Re: Bandoneon AA

Beitrag von Ippenstein »

Hallihallo,

aus was für einem Material sind denn die schwarzen Ecken beim Bandoneon und welcher Schutz ist obendrauf?

Grüße

Ippenstein

Ippenstein
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Re: Bandoneon AA

Beitrag von Ippenstein »

Sodalla,

inzwischen bin ich schlauer. In meinem Fall ist es dunkles Holz, das noch eine Lackschicht und Schellack obendrauf hatte. In anderen Fällen können es auch andere Werkstoffe bis hin zu einer Plastikzierde sein. Ich werde heute noch Photos vom Jetztzustand hochladen.

Grüße

Ippenstein

Ippenstein
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Re: Bandoneon AA

Beitrag von Ippenstein »

Hier also nun die letzten Bilder. http://yfrog.com/e4dsc02483customj Ich hoffe, da geht dem einen oder anderen ein Herz auf.

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