F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller

intune
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von intune »

durchgehend kann ich in etwa nach volziehen Tobi, ABER..

819-751648
Typ 819, Baujahr 1975, das 1648. Instrument in 1975

682-771321
Typ 682, Baujahr 1977, das 1321. Instrument in 1977

wie passt das zusammen (dein beitrag)

1977 existiert eine NIEDRIGERE nummer als 1975???

dann:
636-802055
Typ 636, Baujahr 1980, das 2055. Instrument in 1980

636-831100
Typ 636, Baujahr 1983, das 1100. Instrument in 1983

wieder niedriger.

wir kommen nur durch mosaiksteine weiter und aufmerksame betrachtung, mal schauen ob kollege Weller sich meldet und eine "Erlösung" bringt.


falls ich falsch denke, feuer frei!

tobi
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von tobi »

noch ein letzter Versuch...


swingtime hat geschrieben: ↑
Mo 02. Aug 2021, 13:08
Aber jetzt nochmal ernsthaft. 1648 Uebel 819 alleine 1975? Wieviele wurden davon den insgesamt gebaut?

Nein, swingtime, falsch verstanden: ich hatte nicht gesagt, dass die die 1648. Uebel des Modells 819 war, sondern das 1648. Instrument IN DIESEM JAHR, also in 1975!
Also über alle Baureihen kumuliert. Ich denke, dass dies schlüssig ist.

Jedes Jahr startet erneut mit dem Instrument Nr. 1, das oben beschriebene ist halt das 1648. Es müsste logischerweise auch ein Instrument mit der Seriennummmer XXX-750001 geben. Das wird aber nicht (oder nur rein zufälligerweise) das Modell 819 sein, daher der Platzhalter XXX ...


VG, Tobi.

Dr. Enrico Weller
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von Dr. Enrico Weller »

Guten Abend in die Runde,

aufgrund der wiederholten Anfragen hatte ich mich schon vor etlichen Jahren zu den Uebel-Seriennummern geäußert. Ich danke Tobi, dass er auf diese Übersicht verwiesen hat, deren Schriftzeichen klarmachen, dass das wirklich schon eine Weile her ist.
Sicherlich wird es zu einzelnen Instrumenten immer wieder neue Frage geben. Auch gab es nummerierte Instrumente, die in der Firma oder beim Händler noch einige Zeit lagen, so dass Verkaufs- und Herstellungsjahr nicht immer übereinstimmen müssen.

Aber im Grundsatz ist zu Uebels Nummernsystem bis 1984 nichts Neues zu sagen.
Modell bzw. Typ + [nach Strich] die letzten beiden Stellen des Baujahrs + lfd. Nummer in der "Jahresgesamtproduktion".

Diese Formulierung hatte ich 2008 nicht gewählt, sondern von "jährlich fortlaufender Nummerierung" geschrieben. Dass sich diese nicht auf jedes einzelne Modell bezog, sondern auf alle Klarinetten, hatte ich, weil bei den mir bekannten Herstellern so üblich, stillschweigend vorausgesetzt. Das will ich hier noch einmal unterstreichen.

Wissen sollte man noch, dass dies nicht das System F. Arthur Uebels war, sondern das seines Neffen Rudolf, der das bei den GRU-Klarinetten schon eingeführt hatte.
Bei den Jahresnummern wurden keine Nullen zum Auffüllen der Vierstelligkeit vergeben. Also konnte es eine 636-81828 geben, welche die 828. Klarinette des Jahres 1981 war.

Allen FAU-Bläser wünsche ich weiterhin viel Freude mit ihren Instrumenten, aus welcher Phase der Firmengeschichte sie auch stammen mögen.

Viele Grüße
Enrico

tobi
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von tobi »

... kurze Nachfrage:

D.h. aber auch, dass es eine Klarinette mit 636-811 gegeben haben müsste, sofern diese Seriennummer genau der Typ 636 gewesen wäre. Das wäre dann das erste Instrument in 1981?

Solch kurze Seriennummern sind mir ehrlich gesagt bisher nicht über den Weg bzw. vor meinen Bildschirm gelaufen.

Viele Grüße,
Tobi

intune
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von intune »

tobi hat geschrieben:
Fr 06. Aug 2021, 13:36


D.h. aber auch, dass es eine Klarinette mit 636-811 gegeben haben müsste, sofern diese Seriennummer genau der Typ 636 gewesen wäre. Das wäre dann das erste Instrument in 1981?
frei interpretiert:

636 81 1 = modell 636 , - 81 gebaut,- nummer 1


ehrlich gesagt, ich verstehe immer weniger.
wie passt das zu obigem?

ist es bekannt wieviele mitarbeiter GRU hatte?

tobi
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von tobi »

... Eigentlich war fast alles klar. Jetzt wird's mir zu verworren - ich bin raus.

@ swingtime - ist Deine Frage nach den Seriennummern von FAU wenigstens halbwegs beantwortet?

Bis denne!
Tobi.

intune
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von intune »

@tobi,

nicht zurückziehen. ich rekapituliere:

819-751648
Typ 819, Baujahr 1975, das 1648. Instrument in 1975

682-771321
Typ 682, Baujahr 1977, das 1321. Instrument in 1977

wie passt das zusammen (dein beitrag)

1977 existiert eine NIEDRIGERE nummer als 1975???

dann:
636-802055
Typ 636, Baujahr 1980, das 2055. Instrument in 1980

636-831100
Typ 636, Baujahr 1983, das 1100. Instrument in 1983

wieder niedriger.

(von Enrico)
Bei den Jahresnummern wurden keine Nullen zum Auffüllen der Vierstelligkeit vergeben. Also konnte es eine 636-81828 geben, welche die 828. Klarinette des Jahres 1981 war.


ich hoffe ich leide noch nicht unter kommender demenz, aber ich bringe die bausteine nicht in eine sinnvolle reihe; das wäre doch aufgabe des forums und unser austausch.

swingtime
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von swingtime »

Hallo Tobi,
ich komme mit deiner Beschreibung schon zu recht.
Im Falle der 636-802055 bin ich doch etwas baff.
Bei 250 Arbeitstagen im Jahr hat man vermutlich knapp 9 Klarinetten pro Tag gebaut.
Leider weiß ich nicht, wie groß die VEB war und wieviele Mitarbeiter dort beschäftigt waren.
Aber mit genug Leuten und den dementsprechenden Maschinen wäre das vermutlich zu bewerkstelligen.
Möglicherweise gab es auch in der Klarinettenproduktion eine Art "Fließbandarbeit". Das würde mir bei solch hohen Stückzahlen zumindest einleuchten.
VG swingtime

swingtime
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von swingtime »

Trotzdem noch mal eine Frage zu meiner ursprünglichen Anzeige.
Sind die Trillerklappen der 819 wirklich original, wie mir der Verkäufer sagt?
Oder sind sie "verbastelt" wie intune meint?

intune
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von intune »

es ist einfach die harmonie des instrumentes das man als sammler und reparateur über jahrzehnte erworben hat.
die griffe dieses basses ist einfach grob, gut gemeint, aber nicht mit der hohen kunst des gelernten verfertigers.

ich wünsche eine glückliche hand bei der recherche der fertigung des "kleinunternehmers", der hier in kleinserie angeblich!! gewerkelt hat.

swingtime
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von swingtime »

Der liebe frühere Besitzer hat nicht in Kleinserie gearbeitet. Er hatte im Raum Regensburg in den 80er und 90er Jahren einen Ruf, als jemand der Klarinetten und vorallem auch Mundstücke "verbessert" hat. Wobei wenn ich diese Bassklarinette ansehe, möchte ich die anderen Instrumente erst gar nicht kennenlernen.
Der Verkäufer ist derzeit im Urlaub und kommt anfang September wieder. Dann werde ich das Instrument unter die Lupe nehmen, aber keinesfalls kaufen.

swingtime
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Re: F.A. Uebel Bassklarinette 819?

Beitrag von swingtime »

Zurück zum Ursprung der eigentlichen Frage.
Die 819er wird vom Verkäufer in Kommision bei Seggelke verkauft.
Ich habe letzte Woche Herrn Seggelke bezüglich der seltsamen Anordnung der Klappen telefonisch gesprochen.
Seiner Meinung nach stammt diese Klarinette aus der Zeit, als G. Rudolf Uebel die Werkstatt F.A. Uebel übernahm. Rudolf Uebel habe wohl wiederholt an die Mechaniken der Instrumente überarbeitet und neues ausprobieren wollen. Aus dieser Zeit soll diese Bassklarinette stammen.
Normalerweise hatten die 819er "normale" Trillerklappen. Rudolf Uebel versuchte sich aber bei diesem Modell mit "Drehklappen". Dies hat sich aber nicht durchgesetzt und man ist bei der heute noch bekannten Bauweise geblieben.
Dies deckt sich inhaltlich auch mit den Angaben des Verkäufers, der diese Klarinette als Neuinstrument vor Jahrzehnten so erworben hat und nicht daran "rumgearbeitet" hat.

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