Musikinstrument als Mumie?

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intune
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Musikinstrument als Mumie?

Beitrag von intune »

Musikinstrument als Mumie? Wer kann helfen?

Ein Freund hat in Graslitz eine alte Villa gekauft und ist seit vielen Monaten am restaurieren, er will die Villa als Altersitz.
Im Rahmen seiner Umbauarbeiten und Aufräumarbeiten hat er ein „Paket“ gefunden das ich lieber als Mumie bezeichne. Er konnte damit nichts anfangen und hat mir nebst der Blechschachtel das Ganze zugeschickt.
Ungewöhnlich ist das Doppelblatt aus der Blechschachtel, das ich in dieser Form noch nie gesehen habe. In der Blechschachtel sind 15 Stück dieser Doppelblätter.
Man stelle sich zwei Alt-Saxophon Blätter vor die aus einem Stück geschnitten sind, siehe Bild.
Jetzt aber zu der „Mumie“. Der Inhalt ist fest eingewickelt und tatsächlich hart wie Beton. Irgendwelche Binden die imprägniert wurden. Mit einer bekannten (Tierärztin) wurde das „Paket“ geröntgt und ich habe versucht eine Zeichnung dazu anzufertigen. Es muss sich um ein Musikinstrument handeln das aus Holz und Metall besteht. Das Metall läßt sich nicht röntgen.
Bei meiner Suche in der Fachliteratur bin ich nur auf die beiliegende Zeichnung gestoßen – die Frage bleibt: was ist das??
Und die zweite Frage: wie kann ich die Mumie „öffnen“ ohne den Inhalt zu beschädigen; wie gesagt diese Umwickelung ist knochenhart.


Wer kann Tipps geben und helfen? – Danke.

Anlage: Bilder.
Dateianhänge
munmie.jpg
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intune
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Re: Musikinstrument als Mumie?

Beitrag von intune »

zur beantwortung der ersten fragen:

die schachtel ist nur die aufbewahrung der " doppelblätter" - sie hat sonst offensichtlich keine bedeutung, kann aber zu zeitbestimmung dienen ??!!??

intune
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Re: Musikinstrument als Mumie?

Beitrag von intune »

danke der ersten tipps....

die vorrangige frage ist das aufschnüren des "paketes" eine kleine nagelschere versagt da, und mit einem skalpell will ich noch nicht antreten.

Instrumantik
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Re: Musikinstrument als Mumie?

Beitrag von Instrumantik »

Hallo intune,
das Röntgenbild zeigt das Skelett eines Meloni. Diese Spezies lebte vor mehreren tausend Jahren im nördlichen Europa. Somit ist der Ort des Fundes plausibel. Sein Entdecker, Cassi Luigi Giuseppe Meloni aus Paris, tat um 1853 kund, dass das Meloni ein Doppelwesen war. Gut zu erkennen an der zwillingshaften Skelettstruktur und den Schneidezähnen aus der Blechdose.
Mein Rat an dieser Stelle: Bitte die knochenharte Ummantelung nicht selbst öffnen. So etwas würde ich den Experten aus dem Pergamonmuseum überlassen.

Herzliche Grüße und frohe Ostern von

www.brasstacks.de

Heidrun Eichler
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Re: Musikinstrument als Mumie?

Beitrag von Heidrun Eichler »

:lol: :tomato: :drinks:

Ist doch schön, wenn zwei "alte Hasen" so schön herumspinnen können. Bewahrt Euch Euren Humor in diesen Zeiten.

Frohe Ostern,

Heidrun

intune
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Re: Musikinstrument als Mumie?

Beitrag von intune »

herzlichen Dank an Instrumantik; es hat die Sache nach vorne gebracht.

Nach Rücksprache mit dem Bundesamt für seltene und abhanden gekommene Militärmusikinstrumente in Koblenz ( angegliedert an die Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz e.V. - https://www.vffwts.de/ -) liegt zumindest die telefonische Auskunft vor dass es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um eine "Meloni" handelt. Auf dem Postwege kommen dieser Tage Unterlagen.

Vorweg; im Krieg 1866 wurden einfache Signalhörner eingesetzt von BEIDEN Seiten. Das abspielen eines Signales des Feindes konnte im Getümmel der Schlachten unbemerkt von der FALSCHEN SEITE vorgenommen werden.

Aus diesem Grund wurde von Meloni ein Instrument entworfen das Zweistimmig und aus Metall ist, jedoch mit einem Arundo Donax angespielt wurde. Damit erklärt sich auch das doppelte Drückwerk.

Wie immer kam diese Erfindung zu spät oder verschleppt; fand nicht die richtigen Gönner im Beschaffungsamt und wurde "vergessen".
So wie es aussieht hat kein Realstück überlebt, bis auf die gezeigte Mumie - mal schauen was die Kuratoren in Berlin sagen und empfehlen.

Die Konstruktionszeichnung reiche ich noch nach - was es alles gibt.





frohe Ostern

hinnerk
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Re: Musikinstrument als Mumie?

Beitrag von hinnerk »

Nach einer (internationalen) ZOOM-Konferenz mit den werten Kollegen Dullat, Pontcoulant, Sachs und Waterhouse sind wir zur Übereinkunft gekommen, daß die Dose wirklich keinen primären Bezug zu diesem Fund hat. Wir verfolgen weiter eine Spur im französischen Patentamt mit der Nummer 17654. LG hinnerk

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