Scherzer SG 66

[joe trumpet]

Hallo Herr Weller, hallo Forumsleser,

ich hatte in einem andere Beitrag Fragen zu meiner SG 66 gestellt - das Thema ist vielleicht für den einen oder anderen interessant, deshalb dieser neue Thread.
Weiter unten gibt's dann die Neuigkeit.

Hier das Bisherige:

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Hallo Herr Weller,

darf ich Sie zu der SG66 noch etwas fragen? Sie trägt die Nummer 21201, könnten Sie auch hier ein Baujahr eingrenzen?
Der Anschlag der Ventilhebel ist nicht durch den sonst üblichen Kork begrenzt (es gibt gar keinen Anschlag auf dem Ventilgehäuse), sondern nur durch eigentlichen Hubweg der Drücker. Ist das original?

Nochmals vielen Dank,
Joe Trumpet


Hallo Joe Trumpet,

Ihre SG 66 wurde im Jahre 1975 gebaut. Das es keine Anschläge (genaue Bezeichnung "Hufeisen-Anschläge") an Ihrem Instrument gibt, dürfte nicht original sein. Wenigstens ist mir darüber nichts bekannt. Rein technisch ist es schon möglich, den "Weg" (des Wechsels) schon weiter oben, an den Drückern zu begrenzen.
Ich werde mich aber darüber noch einmal schlau machen und ältere Kollegen befragen.


Mit freundlichen Grüßen

Mario Weller

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Jetzt die sensationelle Neuigkeit:
Bei ebay läuft gerade eine Auktion, in der es um eine SG 66 mit der Nummer 21202 geht. Diese wurde also direkt nach meiner (21201) gebaut. Was für ein Zufall!!!

Auf den Fotos dort sieht man, dass auch dieses Instrument keine Hufeisenanschläge hat. Das war also wohl doch so gewollt.

Freundliche Grüße,
Joe Trumpet

[Mario Weller]

Hallo Joe Trumpet,

ja, ich habe die Auktion auch bemerkt. Wie Sie richtig schreiben, ist darauf ebenfalls das "Fehlen" der Hufeisen-Anschläge gut zu erkennen.
Leider bin ich aus Zeitmangel noch nicht zu einer tiefer gehenden Recherche darüber gekommen. (Kann mir evtl. jemand etwas überschüssige Zeit abtreten?)


Mit freundlichen Grüßen

Mario Weller

[Mario Weller]

Hallo Joe Trumpet,

die SG 66-Trompeten wurde für einen bestimmten Zeitraum stets in der Ausführung ohne Hufeisenanschläge an den Ventilbüchsen hergestellt. Die genaue Zeit wird sich aber erst durch zukünftige Vergleiche festlegen lassen. D.h. Ihr Instrument aus 1975 ist (für mich) bisher das älteste. Nun müsste sich Anhand älterer Seriennummern diese Bauart zurück verfolgen lassen.
Als Ende wurde mir ein ca. von 1982 bis 1984 genannt, die Zeit, in welcher die Werkstatt Scherzer dem VEB B & S zugeordnet / untergeordnet wurde und sich dadurch vielerlei Veränderungen ergaben bzw. ein Sparfaktor zum Zuge kam.


Mit freundlichen Grüßen

Mario Weller

[joe trumpet]

Hallo Herr Weller,

nochmals vielen Dank für Ihre Mühe!

Die Trompete ist sehr genau gefertigt worden, daher stimmen die Anschläge der Ventile auch ohne "Hufeisen" perfekt (was man ja unten an den Kerben sieht). Man könnte den Ventilweg auch ganz einfach durch Einlegen von Papier- oder Filzscheiben im Gehäuse verändern.

Insofern bin ich also völlig zufrieden, ein Instrument ohne den später verordneten Sparfaktor zu besitzen.

Freundliche Grüße!
Joe Trumpet

[dizzyoliver]

Hallo !!

Darf ich zu der Trompete noch eine Frage stellen? Wurde sie ursprünglich für den Trompetensatz der Staatskapelle Dresden gebaut? Kann mir da jemand weiterhelfen? Mir wurde diese Frage selbst von einem Kollegen aus den USA gestellt, in der Hoffnung, dass ich als "Einheimischer" sowas doch "besser" wissen könnte, aber leider kann ich ihm die Frage nicht beantworten.

Vielen Dank für die Antwort bereits mal im voraus.

[Mario Weller]

Hallo,

an wem der damalige Auftrag (im übrigen 9 Stück) ausgeliefert wurde, ist weder vermerkt noch lässt sich das herausfinden. Dafür wurden zu viele Instrumente gebaut, natürlich auch sehr viele in den Dresdner Raum.

Am besten wird es sein, Sie wenden sich direkt an die Staatskapelle. Das dortige Archiv könnte Ihnen sicher Auskunft in Aussicht stellen.


Mit freundlichen Grüßen

Mario Weller

[dizzyoliver]

Vielen Dank, Herr Weller. Ich habe es fast befürchtet, dass man hier direkt bei der Staatskapelle anfragen müsste.